Review: Dogleg - Melee

VÖ: Triple Crown Records
Dogleg sind eine moderne Emo-Band, die 2015 mit einer Demo startete und 2016 eine EP hinterher legte. Für das erste Album auf Triple Crown Records ließ man sich ordentlich Zeit und was soll man sagen, außer "Gute Entscheidung"? Denn man hört das absolut raus!

"Melee" hat nämlich Hand und Fuß. Die Jungs haben ihren Stil. Sie wissen was sie machen. Sie schreiben catchy Songs. Und last not least werden diese Songs in einem unglaublich dichten Sound-Gewand präsentiert. Wer (so wie ich) der neuen Emo-Welle eher skeptisch gegenübersteht & sich lieber an seine alten Mineral-Platten kuschelt, sollte Dogleg mal eine Chance geben. Was mir richtig gut gefällt ist, dass die Ausrichtung prinzipiell zwar in diese Twinkle-Tinkle-Schiene von This Town Needs Guns geht, aber bereits im Ansatz von rotzig-frecher Punk-Energie im Keim erstickt wird. Oder kurz gesagt: Lifetime oder The Movielife sind ihnen näher als Cap'n Jazz oder American Football.

Jeder der 10 Songs ist mehr oder minder up-beat und geht direkt nach vorne. Wer sich Balladen, instrumentale Zwischenspiele mit Muckertum oder arg atmosphärischen Kram herbeisehnt, der ist hier definitiv an der falschen Adresse! Die Stücke fühlen sich so an, als ob sie "direkt aus dem Bauch heraus" kommen, triefen vor juveniler Euphorie und sind schnörkellos auf den Punkt, ohne große Experimente oder Genre-Verkuppeleien.

Das vorab schon bekannte "Fox" ist nicht nur einer der Hits der Scheibe, sondern auch bezeichnend für die Platte. Ja, blöd gesagt ist so ziemlich jeder der 10 Tracks bezeichnend für "Melee", denn das Debütalbum der Vier ist das was man ein "dichtes, homogenes Album" nennen würde. Die Songs ähneln sich stilistisch durch die Bank. Es gibt keine größeren Ausreißer nach oben oder nach unten. Das "Feeling" bleibt von der ersten bis zur letzten Sekunde gleich. Und Überraschungen sucht man auch vergebens. Hör dir den Opener an & du weißt, ob du das Album "fühlst" oder nicht. Wenn nicht, schenk dir die Zeit und geh stattdessen Wäsche zusammenlegen.

Ich mag "Melee" verdammt gerne, der ganz große Wurf ist's am Ende aber dann doch nicht geworden... was, ja, was vielleicht auch ein bisschen an dem liegt, das ich im Absatz davor erwähnt habe. Sollte der letzte Album-Track "Ender" jedoch ein Hinweis auf zukünftige Taten sein, dann weiß man, dass die Mannen aus Michigan noch viele weitere Facetten zeigen werden. Bis dahin muss man "Melee" als das sehen was es ist und zwar als ein richtig starkes Debütalbum einer jungen Band. Hut ab davor!

Rating: 7 von 10

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