Review: Counsels - s/t (EP)

VÖ: DIY
Erinnert sich noch jemand an Defiance Records? Das deutsche Label war zwischen 1994 und 2012 aktiv und brachte vor allem in den 2000er-Jahren extrem viele tolle Platten raus. Neben Zusammenarbeiten mit u.a. den Get Up Kids, Hot Water Music oder Alexisonfire war die Kölner Plattenfirma auch Heimat für die deutschen Emo-Bands Pale, Ambrose, Reno Kid und One Man and his Droid.

So ein bisschen erinnern mich Counsels an diese Zeit. Die Leipziger gründeten sich erst letztes Jahr und spielen auf ihrem ersten Output äußerst charmanten Emo-Sound. In erster Linie ist das natürlich inspiriert vom Midwest-Kram der 90er, es bringt aber auch diese gewisse Indie-Eleganz mit und hat dank der Twinkle-Gitarren genug Bezug zur Neuzeit. Counsels übertreiben es jedoch nicht zur sehr mit den Twinkle-Emo-Moves von Algernon Cadwallader oder Tiny Moving Parts, was für mich sehr sympathisch ist. Die 5 Songs sind vom Feeling her kleine, traditionelle Emo-Schmachtfetzen, das Songwriting bleibt dabei konventionell und eingängig. "Apartment" ist für mich der größte Hit, mit seinem starken Refrain und der bezaubernden Bridge.

Doch das Beste ist: Counsels ist eine junge Band aus Deutschland, die diesen nostalgischen und in diesen Breitengraden nicht sonderlich verbreiteten Sound wieder aufgreift und mehr als authentisch rüberbringt. Alleine DAFÜR gebührt ihnen jegliche Aufmerksamkeit!

Rating: 7 von 10

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