Review: Moxiebeat - Pop Sounds

VÖ: Ethospine Noise
Moxiebeat. Moxiebeat? Moxiebeat! Da war doch was! Ich fand die EP aus 2013 damals ziemlich ansprechend, doch habe danach natürlich keinen Gedanken mehr an die Band verschwendet. Nun war ich allerdings positiv überrascht, dass es die Jungs immer noch gibt. Und wegen dem markanten Bandnamen hatte ich auch sofort Töne in meinem Kopf... was Bandnamen so ausmachen können... verrückt, oder?!

Ich hatte sie damals ziemlich vehement in die San Diego-Ecke, rund um Bands wie Drive like Jehu, Swing Kids oder The Locust, gedrängt. Und klar, dabei bleibe ich auch, selbst wenn das Trio aus Riverside/Kalifornien geographisch mehr Nähe zu Los Angeles als zu San Diego hat. Ich bleibe ebenso bei meinen Vergleichen zu These Arms are Snakes oder Retox. Doch auf ihrem ersten Full Length "Pop Sounds" zeigen Moxiebeat noch wesentlich mehr Seiten von sich als auf der sieben Jahre alten 4-Track-EP...

Ungewöhnlich ist erstmal die Tracklist, mit satten 18 Stücken. Zu erklären ist dies dadurch, dass das Material tatsächlich in den letzten sieben Jahren entstanden ist und halt immer mehr und mehr dazu kam - viele Songs wurden also bereits kurz nach Veröffentlichung der EP geschrieben. Grundsätzlich ist der Vibe von "Pop Sounds" gänzlich anders. Die EP hatte zwar zwei 1-minütige Nackenschläge, wurde jedoch dominiert von zwei längeren Songs, die auf Melodie und Midtempo setzten. 

Enter "Pop Sounds" - und wie! Denn die erste Hälfte der Tracklist rast geradezu an einem vorbei. Vom ersten bis zum neunten Song vergehen lediglich 17 Minuten, die Geschwindigkeit wird dabei meistens sehr hoch gehalten, genauso das Lautstärke-Level und trotz sattem Groove und diversen Breaks, ist die Herangehensweise ziemlich direkt. Direkt, aber auch sehr verspielt, vertrackt und noisig. Als es mir persönlich dann schon fast zu anstrengend wurde, folgt mit "Centuries of Reinforcement" die erste Verschnaufpause. Wobei "Verschnaufpause" relativ ist, da der Song weit entfernt vom Dream Pop ist. Er ist jedoch länger, hat einen ausgedehnten build-up und hohen Instrumental-Anteil, also ungefähr so wie der Closer der EP. 

Mir persönlich gefällt die zweite Hälfte dann deutlich besser, da mir die längeren, atmosphärischen Songs bereits auf der EP mehr zugesagt haben. Und genau von diesen Songs gibt es nach der Halbzeit deutlich mehr, wie etwa "Death Air", das rein instrumentale "Nightwares" oder das bereits erwähnte "Centuries of Reinforcement". Die Mischung ist hier deutlich ausgewogener. 

Ich mache keinen Hehl daraus und sage, dass mir Moxiebeat besser gefallen, wenn sie Midtempo, build-ups und instrumentale Phasen in ihre Songs einbauen - leider gibt es auf "Pop Sounds" zu wenige Songs in diesem Stil, was das Album für mich beizeiten zu einer anstrengenden Angelegenheit macht. Gerade wenn man bedenkt, dass die Spielzeit dann doch 42 Minuten beträgt, was für ein Punk-Album nicht gerade "kurz und knackig" ist.

"Pop Sounds" ist definitiv ein hörenswertes Album in der Schnittmenge von HC/Punk, Post-Hardcore, Mathcore und Noise-Rock, es ist aber auch ein Album der Sorte, das besser wäre, wenn man es vorher getrimmt hätte.

Rating: 6 von 10

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