Decades - 40 Jahre Bad Religion (Videos)

Eine der besten und wichtigsten Punk-Bands aller Zeiten wurde vor kurzem 40 Jahre alt: Bad Religion. Sie gründeten sich Ende 1980 und veröffentlichten 17 Studioalben in vier Dekaden. Ich persönlich bin nun auch schon fast wieder 20 Jahre eingefleischter Fan und habe Bad Religion bereits in meiner Kindheit verstärkt wahrgenommen. Defacto gibt es wenige Bands, die ich mehr verehre und wenige Bands, die mir ähnlich viel bedeuten. Es gibt für mich auch keine Band, die so viele lupenreine Hits hat wie Bad Religion und es schaffte 3 Klassiker-Alben in Serie zu veröffentlichen.

Die Discographie ist geprägt von Auf und Abs, doch unterm Strich finde ich es beeindruckend wie reif, relevant und visionär Bad Religion schon in ihren jungen Jahren waren und dann einfach mal 40 Jahre ihr Ding durchgezogen haben. Deswegen nehme ich es den alten Knacker heute noch ab, wenn sie ihre Klassiker aus den 80ern und 90ern spielen. Sicher mag das heute alles statischer sein (die Kern-Mitglieder gehen alle straff auf die 60 zu) wie damals, doch welche Band kann in dem Alter schon behaupten, dass man auch heute noch zu seinen ersten Songs stehen kann?! 

Ich will gar nicht großartig auf die Discographie eingehen, doch kurz im Schnelldurchlauf: Toller Start in den frühen 80ern, dann kam 1983 der große Flop, dann Sendepause, dann das Comeback, danach die "Holy Trinity", dann die schwache bis mittelmäßige Mainstream-Phase, dann das überragende Comeback in den frühen 2000ern, bis man sich spätestens gegen Ende der 2000er zur Altherren-Punk-Band entwickelte, die nichts mehr neu erfindet, doch dank der Nostalgie immer noch hohe Daseinsberechtigung hat. Als einzige Punk-Band EVER (will mich jemand Lügen strafen?) hat man es geschafft in 3 (!) verschiedenen Dekaden relevant zu sein und dafür muss man einfach den Hut ziehen.

Um 40 Jahre Band-Geschichte zu feiern, starteten Bad Religion im Dezember die "Decades"-Konzertreihe, eine schnuckelige Idee fĂĽr jeden richtigen Fan. Aufgeteilt wurde das Ganze in 4 Teile, jeder davon behandelte ein Jahrzehnt. Die Band spielt sich jeweils durch ein bunt durchgewĂĽrfeltes Set hindurch und nach allen 3-5 Songs gibt es ein paar Kommentare von Graffin, Baker & Bentley. Der dokumentarische Part ist so aufgebaut wie Bad Religion eben mal sind: Bodenständig, kurz, prägnant, auf den Punkt und ehrlich. 

Es gibt hier keine Selbstdarstellung, sondern einfach nur ein paar Erinnerungen & Anekdoten aus der jeweiligen Dekade. Die Musik bleibt stets im Fokus und am Ende nimmt das Gelaber vielleicht 1/8 der Gesamtlänge ein. Als Fan erfragt man nicht viel Neues, doch der Mix macht SpaĂź, besonders in den ersten beiden Teilen. Cool finde ich, dass man im ersten Teil "Into the Unknown" thematisiert und offen sagt, dass sie einen Fehler gemacht haben, den Leuten nicht das zu geben was sie wollten. Und trotzdem spielt man mit der neuen Version von "The Dichotomy" einen Track vom Flop-Album. 

Das Ganze hat jedenfalls mächtig Spaß gemacht und wieder mal bewiesen, was für eine Hitfabrik Bad Religion sind. Denn 3+ Stunden reichten nicht mal um all' ihre Kracher zu spielen!




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