Review: Déraciné - Sympathetic Nerves

VÖ: Middle Man Records
Die letzten Screamo-Highlights von 2020 waren kaum verdaut, da veröffentlichte Middle Man Records auch schon das zweite Déraciné-Album. Déraciné, das sind Tausendsassa Shawn Decker (Middle Man , Coma Regalia, etc.), Dylan Houpt (Ex-Gas up yr Hearse & kurzzeitig Coma Regalia) sowie Adam Ciresi (Carrion Spring). 

Wenn man bei dieser Band von einem "Album" spricht, sollte man sich nicht allzu viel Fleisch erwarten. Das Debüt kam in unter 8 Minuten ins Ziel, "Sympathetic Nerves" dauert exakt 12 Minuten. Die Tatsache, dass die Tracks dann doch einen Tacken länger sind als beim Erstling, hilft ihnen allerdings immens, selbst wenn wir von Bruchteilen einer Minute sprechen. Da wo das Debüt einfach zu schnell an einem vorbeizog, da entwickeln sich die neuen Songs deutlich besser.

Stilistisch gibt es sicherlich einige Parallelen zu den (Ex-)Bands des Trios, doch auch zu Hot Cross und natürlich Ampere lassen sich Vergleiche ziehen. Genauer gesagt würde ich Déraciné schlicht als Mischung der beiden Bands bezeichnen. Die Songs sind zwar unheimlich rasant und hyperventilierend und fühlen sich ständig so an, also ob sie auf der Flucht wären - doch darunter begraben finden sich ein paar versöhnliche Melodien und Harmonien. Shawn's Gitarrenarbeit ist beizeiten sehr verträglich und selbst das bekannte, nicht ganz so harsche Organ von Adam trägt dazu bei, dass man sich bei all' dem Tempo nicht völlig begraben fühlt. 

"Sympathetic Nerves" ist ein netter Screamo-Happen, der kurzzeitigen Spaß bringt und eine ordentliche Steigerung zum Debüt darstellt.

Rating: 6 von 10

Déraciné auf Bandcamp

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