Shin Guard = Hazing Over = Sellout?
Shin Guard aus Pittsburgh/Pennsylvania haben sich in den letzten Jahren einen guten Namen in der Screamo-Szene gemacht. Die Band spielte einen modernen Screamo-Style im Sinne von State Faults und kassierte zurecht hervorragende Kritiken für ihr letztes Album "2020".
Doch nun wagt die Band einen mutigen Schritt: Man benennt sich um und spielt von nun an nicht Screamo, sondern Deathcore/Metalcore. Und warum? Sänger Owen selbst dazu:
"Where I wanna head with this is something much bigger. There's not a lot of upwards mobility with what we were doing. We had this great sound, but now it's time for the next stage. If you don't evolve, no one's gonna wanna keep up with you."
Und:
"I definitley do not give a fuck what people think of what we do."
Auf die Frage von Brooklyn Vegan, was er den Leuten noch mitgeben möchte, die Hazing Over zum ersten mal hören, sagt Owen:
"If you don't like it, that's a you problem."
BREAK. Kurze Verschnaufspause.
Der Screamo-Nerd in mir möchte nun ganz laut "SELLOUT!!!" rufen. Wohl zurecht wird den Jungs auf allen Screamo-Plattformen dieser Welt derzeit der Arsch aufgerissen. Denn dafür sind wir Nerds nun mal da! Sicher ist dieser Schritt für mich eine Enttäuschung, weil ich das neue Material nie so gut finden werde wie "2020", doch...
...andererseits möchte ich sagen: Großen Respekt. Respekt dafür, sich hinzustellen und zu sagen: "Wir machen das um mehr Leute zu erreichen und davon leben zu können". Mir fehlen ähnliche historische Beispiele (ich denke bisher gab es noch keine Screamo-Band die plötzlich kommerziell durchstarten wollte?!), um das Ganze einordnen zu können, doch ich finde es nicht allzu verwerflich. Vielleicht ist das aber nur mein Alter, wo ich mein eigenes Nerdtum auch mal ablegen kann und versuche das Ganze von außen zu betrachten. Die Begründung finde ich jedenfalls verdammt ehrlich. Andere Bands hätten wohl irgendwas von "kreativem Prozess, natürlicher Weiterentwicklung und bla bla bla" daher gefaselt.
Eine andere Sache sind die pubertären Kampfparolen von Sänger Owen, aber vielleicht gehört das auch zu Deathcore dazu, was weiß ich schon?!
Über den neuen Stil spar ich mir mal jedes ernst gemeintes Wort, doch ich denke es ist... "gut... gemacht", oder? Fancy und flashy und so. Gute Entscheidung übrigens den Namen zu ändern, um sich zumindest etwas vom eigenen Erbe zu distanzieren.
Hazing Over haben mir nun sogar auf FB geantwortet: "name change wasn’t to distance us from our origin, it just isn’t SG without Alex"
ReplyDeleteDas verstehe ich natürlich, trotzdem sind Shin Guard & Hazing over zwei paar Schuhe und ich finde der Namenswechsel wäre auch nötig gewesen, wenn der alte Gitarrist geblieben wäre...
"Where I wanna head with this is something much bigger. There's not a lot of upwards mobility with what we were doing. We had this great sound, but now it's time for the next stage. If you don't evolve, no one's gonna wanna keep up with you."
ReplyDelete"I definitley do not give a fuck what people think of what we do."
Widerspricht sich ja.
Naja nicht schlecht, eher so Mathcore like.
Ja, in dem Kontext widerspricht es sich total. Was ich vermute ist, dass er damals etwas zickig war, weil die Band in der Screamo-Szene ordentlich ihr Fett weg bekam für diesen Schritt. Das "I don't give a fuck" war also wohl eher an diese Leute gerichtet... schlecht nicht ja, aber... austauschbar?!
ReplyDeleteAch ja, auch gerade nochmal so die Zahlen an Bewertungen bei RYM und Co gecheckt und naja... sicher ist das eine EP, aber das hat schon überall deutlich weniger Bewertung bekommen als das Album. Ich bin gespannt ob ihnen der Schritt aufgeht (vermutlich werd ich's eh nicht mitbekommen, so oberflächlich wie ich solche Musik verfolge), wenn dann am ehesten als 3. oder 4. Vorband einer größeren Deathcore-Band?!
ReplyDeleteDie klingen für mich wie ne Mischung aus frühe Ion Dissonance und Heavy Heavy Low Low. Eher ästhetisch Deathcore. Weiß nicht, ob das zur Zeit so angesagt ist.
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