Review: For your Health - In Spite of

VÖ: Twelve Gauge Records
Make or break? Schwer zu sagen, ob man For your Health anhand ihres Debütalbums bereits festnageln muss. Doch eines ist klar: Die erhoffe Explosion ist "In Spit of" nicht geworden. Ich will der Band aus Columbus/Ohio keineswegs ihren Charme abstreiten. Sie haben eine gute Prise von der Durchgeknalltheit, die die Blood Brothers, Dangers oder Soul Glo so cool gemacht hat. Nur fehlt so ein bisschen die Eigenständigkeit und das Genie erwähnter Bands.

Im Vergleich zur EP oder den Split-Songs davor, klingen For your Health nochmal etwas vielschichtiger. Der Screamo/Emoviolence-Anteil wurde zu Gunsten von chaotischem Mathcore im Stile von Every Time I Die oder The Chariot etwas nach unten geschraubt. Dazwischen gibt es  immer wieder melodiöse Teile, die mit einem Auge Richtung Emo und mit dem anderen Richtung Pop-Punk schielen. Dies ist eine klare Tendenz auf dem Album, wobei diese Ausflüge in den 2000er-Mallcore-Sumpf doch sehr altbacken und cheesy klingen. Bereits beim Opener "Birthday Candles in the Effigy" gibt es eine kitschige Harmonie, in "Push the Fucking Rock, Sisy" erkundet das Quartett erwähnte Gefilde noch intensiver und steuert dann auf den unmittelbaren Höhepunkt zu, dem zuckersüßen "Abscess makes the Heart grow". Der nahtlose Übergang in das wild drauf los bretternde "The Day of Black Sun" soll schocken, klingt dann aber eher generisch. Man muss diese harten Kontraste schon mögen, vieles macht bei "In Spite of" allerdings einen arg gekünstelten Eindruck.

Beizeiten fühle ich mich stark an die Debütalben von Fear Before the March of Flames oder The Number Twelve looks like you erinnert. Doch leider hat "In Spite of" weder die hitverdächtigen Melodien oder Hooks von diesen Platten, noch ist es so heftig-überdreht oder gar innovativ. Schließlich haben diese Scheiben nun auch schon fast 20 Jahre auf dem Buckel! 

Ein Flop ist das Debütalbum von For your Health mit Sicherheit nicht. Es hat seine Momente. Doch keiner dieser Momente bleibt wirklich hängen, da das Album in unter 18 Minuten geradezu an einem vorbei zieht. Mit der Betonung auf "vorbei". Nicht, dass "In Spite of " besser wäre, wenn es 10 Minuten länger wäre - viel eher zeigen For your Health, dass ein derart kurzes Album nicht per default prägnant, markant oder einprägsam sein muss. Make or break? Eindeutig: Mreake.

Rating: 5 von 10

Comments

  1. Mir gefällt es. "i slept with wes eisold and all i got was an out of court settlement" vs. "I Slept With The Daughters And All I Got Was This Lousy Song Written About Me" hihi

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  2. Haha, ja cool, ist mir gar nicht aufgefallen, kenne die Daughters aber auch nicht so genau :-D

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